Akupressur
Entspannung durch Druckmassage
Heilende Punkte
Akupressur ist eine Massagemethode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), ähnlich der Akupunktur. Mit dieser Druckmassage behandelt man bestimmte Meridianpunkte auf der Haut. Meridiane sind in der TCM „Energie-Leitbahnen“, die zwar in der westlichen Medizin nicht belegt sind, Akupunktur wird aber für bestimmte Symptome dennoch von den Krankenkassen übernommen, zum Beispiel bei Kniegelenksarthrose oder chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule.
Die Meridiane und Körperzonen sind dieselben wie bei der Akupunktur, sie werden bei der Akupressur allerdings massiert oder gedrückt. Akupressur ist also die sanftere Variante der Akupunktur. Statt Metallnadeln in die Haut zu stechen, wird mit Händen, Fingern, Ellenbogen oder künstlichen Hilfsmitteln gearbeitet. Die Wirkung der Akupressur ist weniger intensiv, daher sollte man die Akupressur öfter anwenden.
Wie wirkt Akupressur?
Mit der Druckmassage einzelner Punkte sollen Blockaden im Körper gelöst werden und die Energie angeregt werden. Dadurch werden keine Krankheiten von außen geheilt, sondern die Selbstheilungskräfte aktiviert. Aus diesem Grund kann es sein, dass die Akupressur manchmal keine Wirkung hat, denn auf einige Faktoren hat man von außen keinen Einfluss.
Bei Krankheiten wie Arthrose, Magen-Darm-Beschwerden, Fibromyalgie oder unklaren Schmerzsymptomen hat Akupressur meist gute Wirkungen. Sie wird jedoch auch bei psychischen Beschwerden angewandt. Bei der japanischen Variante der Meridianbehandlung, dem Shiatsu, werden nicht nur einzelne Punkte behandelt, sondern der ganze Meridian. Das hat den Vorteil, dass der Körper sich besser entspannen kann und auch die Muskulatur gedehnt wird.

Yin Tang (das „dritte Auge“)
Die meisten Punkte gibt es zweimal, nämlich auf beiden Körperseiten. Die Meridianpunkte in der Körpermitte, wie das dritte Auge, sind allerdings nur einmal vorhanden. Dieser Punkt befindet sich auf der Stirn, zwischen den Augenbrauen. Wenn wir hier mit einem Finger leichten Druck ausüben, dann wirkt es entspannend und beruhigend auf den Geist. Das Gedankenkarussell kommt zur Ruhe und die Stirn glättet sich. Den Punkt sollte man eine bis zwei Minuten sanft drücken, dabei die Augen schließen und ohne Zwang in den Bauch atmen.
Der Yin Tang kann bei stressbedingten Kopfschmerzen helfen, und mildert Schlafstörungen durch zu viel Grübeln.
„Herz 7“ (Straße zur Heiterkeit)
Der Punkt Herz 7 liegt innen am Handgelenk. An der Verlängerung des kleinen Fingers nach oben verläuft der Herzmeridian. In der Handgelenksfalte liegt der Akupressurpunkt zwischen zwei Sehnen in einer Vertiefung. Der Punkt soll bei Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Angstzuständen und Gedächtnisproblemen helfen. Man drückt ihn etwas fester, aber nur 30 Sekunden bis eine Minute lang. Dabei kann der Druck leicht schmerzhaft sein, das ist aber normal.

Man muss diesen Punkt nicht an beiden Handgelenken behandeln, aber oft wirkt die Akupressur auf einer Seite besser. Man kann ausprobieren, welche Seite wirksamer ist. Kein Mensch ist symmetrisch, denn meist ist eine Seite etwas verspannter oder stärker von Beschwerden betroffen.

„Gallenblase 20“ (Teich des Windes)
Dieser Punkt liegt am Hinterkopf, dort wo der Schädelknochen endet. Legt man die Hände auf die Ohren, sodass sie ganz bedeckt sind, dann kann man die Punkte zu beiden Seiten der Wirbelsäule mit dem Zeigefinger tasten. Diese Punkte behandelt man gleichzeitig etwa eine Minute lang.
Gb20 hilft bei Schlafstörungen, bei Nackenverspannungen, Kopfschmerzen und Fieber, aber auch bei Bluthochdruck, Nasenbluten, Erkältung und verstopfter Nase. Außerdem wird der Punkt bei Kurzsichtigkeit, Schwerhörigkeit und Ohnmacht empfohlen.
Anwendung
Die Akupressur kann bei akuten Problemen, aber auch bei chronischen Beschwerden helfen. Die Anwendung muss dann regelmäßig über mehrere Wochen erfolgen. Unterstützend können ausgewählte Qi Gong-Übungen gemacht werden.